Der Weg, den Menschen mit einer Essstörung bis zu ihrer Genesung zurücklegen müssen, ist lang und die Wege selbst sind so individuell verschieden wie die Menschen, die an dieser Erkrankung leiden. Unsere ehemalige Patientin Leah hat im folgenden Blogbeitrag ihren Weg nach der Therapie am TCE beschrieben, mit all seinen Höhen und Tiefen, seinen Aufs und Abs. Wir haben ihren Beitrag in der aktuellen Gruppe diskutiert und Leahs Erfahrungen haben eine andere Patientin, Samira, dazu inspiriert, ihnen ihre eigenen Überlegungen und Erfahrungen gegenüberzustellen. Um Euch zu zeigen, wie unterschiedlich die Eindrücke und Erfahrungen sein können, veröffentlichen wir heute beide Texte gleichzeitig.
Ein bisschen Essstörung gibt es nicht
Magersucht ist für mich der Grund, den ich gebraucht habe, mir selbst gegenüber einzugestehen, dass ich nicht mehr kann.
Auch zwei Jahre nach »erfolgreichem« Abschluss einer stationären Therapie ist die Behauptung, Essen wäre kein Thema mehr für mich, wohl eine Lüge. Natürlich ist mir bewusst, dass ich krank bin, eine Essstörung habe und deshalb essen sollte. Und das vor allem dann, wenn es sich schwierig anfühlt. Ich habe mich lange genug damit auseinandergesetzt, weshalb ich die Tatsache, dass Essen und alles drum herum so viel Platz in meinem Kopf einnimmt und mich ständig herausfordert, der Krankheit zuordnen kann und nicht als eigene Gedanken ansehe. Ein bisschen Essstörung gibt es nicht. Und trotzdem haben mich die Gedanken fest im Griff. Das Bewusstsein darüber hilft leider nicht immer weiter; der entscheidende Schritt ist der des Sich-darüber-hinweg-Setzens – und der ist sehr schwer.
Ein Auf und Ab
Ich weiß, wie surreal es ist, dass der Verzicht auf Frühstück sich einfach sicherer anfühlt, als die Entscheidung, diese verdammte Schüssel Müsli zu essen. Aber das ist der innere Kampf, mit dem ich mich jeden Morgen konfrontiert sehe. Das Warten auf ein Hungergefühl, um nicht mit schlechtem Gewissen essen zu müssen. Manchmal passt der natürliche Lauf des Tages der Essstörung gut in den Kram, wenn ich nach dem Aufstehen gleich in die Uni gehe, mit Vorlesungen beschäf-tigt bin und mich gar nicht aktiv vom Essen abhalten muss, sondern die Umstände wie von selbst dafür sorgen. Ich weiß, dass ich das als Entschuldigung nehme, um nicht zugeben zu müssen, dass es die Essstörung ist, die dahintersteht und sich freut. Die sich die Hände reibt, wenn das Erste, was ich zu mir nehme, eine Tasse Kaffee um 17 Uhr ist, »weil davor ja keine Zeit war«. Dann kann ich so tun, als wäre das ganz normal und kein aktiver Verzicht. Denn mein Körper hat gelernt, auf Verzicht zu reagieren. Nehme ich mir bewusst vor, nichts zu essen, holt er sich das in unkontrollierten Essattacken zurück.
Es ist ein ewiges Hin und Her.
Dem versuchten, bewussten Verzicht folgen Tage des Mehr-Essens, an denen Essen das Einzige ist, was Zeit erfolgreich zu füllen und ausreichend Vergnügen zu bereiten vermag. Tage, an denen ich mich immer schlechter und schlechter fühle, weil mir nichts anderes als Essen mehr wichtig ist und kaum eine Aktivität vielverspre-chender erscheint. Von diesem Gefühl, Essen stehe über allem, bin ich schnell überfordert, weil es mir dann nicht mehr gelingt, irgendetwas anderes zu machen. Jede Sekunde, in der ich nicht esse, fühlt sich an, als würde ich mich davon abhal-ten. Ich bin froh, wenn sich Momente ergeben, in denen der Verzicht wie von selbst funktioniert, da die Umstände es nicht anders zulassen. Dann geht es mir wieder besser, doch wenn ich ehrlich bin, zeugt das alles – die Überlegungen genau wie mein Unwohl- oder Wohlsein in den verschiedenen Momenten – nur davon, dass Essen nach wie vor ein riesiges Thema für mich ist, von dem ich mich nicht lossagen kann. Ich fühle mich nur wohl, wenn ich durch alltagspraktische Umstände von Essen fernbleiben kann, weil ich es zu Hause mit dem vollen Kühlschrank in der Ecke nicht aushalte. Diese Tatsache ist ziemlich eindeutig die Handschrift der Essstörung, und das weiß ich.
Sich von Plänen lösen oder: Sich alles erlauben
Ich habe eine Weile mit Essplänen gelebt, drei Hauptmahlzeiten am Tag, vier Snacks, feste Portionsgrößen. Klar helfen die, nicht in die falsche Richtung abzudriften. Aber sie haben sich für mich genauso krank angefühlt wie die Essstörung selbst. Die Pläne haben mir immer ein Gefühl vermittelt, dass es eine Grenze nach oben gäbe, die ich nicht überschreiten darf, weil das »zu viel« wäre. Stattdessen habe ich versucht, mir alles zu erlauben – unabhängig von Portionsgrößen, Uhrzeiten und Anzahl an Mahlzeiten. Ich glaube nach wie vor, dass das der einzige Weg ist, gesund zu werden: zu lernen, dass ich immer alles essen darf.
Das geht natürlich anfangs mit Völlerei los, weil nach langem Verzicht und anschließender Regulierung durch Pläne endlich Freiheit winkt; irgendwann kann sich das aber einpendeln. Entscheidend ist, der Krankheit keinen Eingriff gewähren zu lassen. Nur wenn ich mir selbst vertrauen kann, dass ich immer alles essen darf, habe ich irgendwann nicht mehr das Ge-fühl, immer alles essen zu müssen, weil es morgen auch noch da sein wird. Aber dafür muss ich erst die Erfahrung machen, dass ich mir das Essen nicht verbiete – zu Abend zu essen, auch wenn ich nachmittags drei Stücke Kuchen hatte. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Obergrenze, die sowohl die Krankheit als auch die Pläne mir vermittelt haben, Gift für das Gesundwerden ist, unabhängig davon, wie hoch sie liegt. Es sollte kein Zuviel geben, das spielt nur der Krankheit in die Hände.
Soweit die Theorie. Denn wie geschildert, gelingt mir das im Alltag nicht wirklich. Ich schlingere von Phasen, in denen es zu wenig ist und ich mich wohlfühle, zu Phasen, in denen es sich anfühlt, als hätte ich innerlich kapituliert, in denen ich nur noch alles in mich hineinstopfe. Keine bewusste Entscheidung, alles Essen zu dürfen. Nein, eher ein »Jetzt ist eh schon alles egal«, sich machtlos gegenüber dem Essen fühlen und sich dennoch für die gegessenen Mengen verurteilen. Wie gehe ich damit um?
Eine ordentliche Portion Wut
Das, was mir in den Momenten, in denen Essen so eine riesige Herausforderung ist und unglaublich viel Platz in meinem Kopf einnimmt, am meisten hilft, ist, mich mittels Wut davon zu distanzieren. Ich werde das Problem nie lösen können, indem ich versuche, den Ansprüchen, die in meinem Kopf dank der Krankheit vorherrschen, zu genügen. Ich kann nicht innerhalb der Logik der Krankheit gewinnen und gesund werden. Der eine Weg würde immer Krankheit bedeuten, und das Glück, das mir die Essstörung emotional verspricht, wäre immer an Konditionen gebunden und nur mittelfristig wirklich gut; sich darüber hinwegzusetzen, würde immer unglaubliche Anstrengungen mit sich bringen. Ich kann das Problem nicht lösen, solange ich meine Handlungsspielräume mit den Maßstäben der Essstörung messe.
Hier kommt die Wut ins Spiel. Wenn ich davon hin und her gebeutelt werde, dass ich mich morgens im Bett frage, ob ich frühstücke oder nicht, zehn Minuten später – während ich an der Küche vorbeigehe – etliche herumstehende Kekse oder Gummibärchen gegessen habe, obwohl ich mich gegen das Frühstück entschieden habe, und mich dementsprechend schlecht fühle, dann acht Stunden lang gar nichts esse, nur um nun wieder zu beherzt zuzugreifen, so hilft es mir nichts, mir richtungsweisend aufzuerlegen, wie ich mich jetzt in Bezug auf das Essen verhalten soll. All diese Gedanken werden sich immer innerhalb der Logik der Krankheit bewegen, ihren Gefilden nie entrinnen können. Was mir hilft, ist, kurz innezuhalten, zu bemerken, dass ich gerade wieder in einem riesigen, mental aufgebauten Konstrukt festhänge, das mir vermittelt, es gäbe ein Richtig und ein Falsch. Ein Gut und ein Schlecht. Anstatt zu versuchen, die Frage nach dem Frühstück zu beant-worten, einfach nur unglaublich wütend zu sein, dass ich mir diese Frage überhaupt stellen muss. Wütend darüber zu sein, dass all das so eine große Rolle zu spielen scheint. Wut ist eine unglaublich produktive Kraft, die sehr hilfreich ist, sich von Gedanken und Gefühlen zu distanzieren. Denn dann kann ich meinen Fokus von der als relevant wahrgenommenen Heraus-forderung hin zur tatsächlichen Situation lenken: Ich kann erkennen, dass all das, wie es gerade ist, nicht so sein sollte. Das gibt mir den größtmöglichen Ausblick auf Gesundheit und die größtmögliche Bereitschaft, etwas dagegen zu tun. Nicht, weil ich die Frage nach dem Frühstück beantworten können will, sondern weil ich irgendwann aufwachen und mir die Frage nicht mehr stellen möchte.
Leah, 21 Jahre, studiert seit 2020 Geografie und Gesellschaftswissenschaften. Sie war vor ihrem Studium acht Monate in teilstationärer Therapie und lebt bei Erscheinen Ihres Erfahrungsberichtes mit Kommilitonen in einer WG. Ihr Text ist in einer etwas längeren Version im Juni 2022 auch in nebenstehendem Buch erschienen: Klein, E.; Tilly, C. (2022): Vom Leichtgewicht zum Gleichgewicht. Mit Magersucht leben. Köln: BALANCE buch + medien verlag. 17,00 Euro, ISBN 978-3-86739-280-8, auch als E-Book erhältlich.
Reaktion auf: „Ein bisschen Essstörung gibt es nicht"
Als ich Leahs Text das erste Mal gelesen habe, wollte ich eigentlich die ganze Zeit über nur ganz laut „Nein!" rufen. Ich konnte mich selbst so sehr in den beschriebenen Gedankengängen wiedererkennen und fühlte mich zurückversetzt. Zurückversetzt in die Lage, in der ich mich selbst, sowohl vor einem, als auch vor zwei Jahren wiedergefunden hatte. Die Vorstellung, einfach alles essen zu können, wann, wo und wie viel ich auch immer möchte, klingt sehr verlockend und es scheint so schön leicht, mir selbst zu sagen, dass ich es mir ja „einfach nur" erlauben muss. Eine bequeme Art und Weise, gesund zu werden, ohne Herausforderungen, ohne Hürden und charakterisiert durch Leichtigkeit und Sich-selbst-einfach-mal-gehen-lassen. Die Realität sieht jedoch anders aus. Wiederkehrende restriktive Episoden, welche in Essanfällen und Überforderung mündeten, waren das Produkt der Struktur- und Haltlosigkeit, die sich durch die im Blogbeitrag beschriebenen Erzählungen zieht wie ein roter Faden.
Warum ist „ein bisschen Essstörung" per se negativ zu bewerten?
Eine wichtige Frage. Für mich klingt „ein bisschen Essstörung" erstmal gar nicht so schlecht, auch nicht optimal und definitiv nicht nach einem dauerhaft tragbaren Zustand, aber trotzdem nach Hoffnung. Nach „es kann besser werden" und auch nach Fortschritt. Der Titel beschreibt den Inhalt und die Richtung, in die sich der Blogbeitrag wendet, schon mal sehr zutreffend.
Ja, wenn ich versuche, den Weg des Mir-alles-Erlaubens zu gehen, ist meine Wunschvorstellung, in kürzester Zeit absolut gesund zu sein. Hier stellt sich die Frage: Gibt es ein „absolut gesund"? Werde ich irgendwann zu 100 Prozent frei von Essstörungsgedanken sein? Vielleicht ja, vielleicht auch nicht. In jedem Fall wird dieser Prozess nicht innerhalb einer Woche, eines Monats und auch nicht eines Jahres ablaufen. Auch nicht, wenn ich „mir alles erlaube". Die Essstörung wird mich wohl noch eine Weile begleiten, vielleicht auch noch Jahre, aber nicht in dem Ausmaß, welches ich bis jetzt kenne. Dank intensiver Therapie und konstantem Mich-selbst-Herausfordern, Durchhalten, Weitermachen, Nach-dem-Fallen-wieder-Aufstehen und Mich-immer-wieder-für-die-Gesundheit-Entscheiden, werde ich merken, wie die Stimme in meinem Kopf leiser wird. Und genau das bedeutet für mich „ein bisschen Essstörung": Auch wenn die Stimme manchmal laut ist und auch gelegentlich gewinnt, überwiege ich trotzdem. Meine eigene Stimme ist lauter, in meinem Kopf findet nicht „ein bisschen Ich" und „ganz viel Essstörung" statt, sondern es ist eben umgekehrt und darauf freue ich mich.
Was bedeutet „gescheiterte" Therapie?
Ich weiß, dass ich das TCE nicht vollkommen gesund verlassen werde und ich bin auch davon überzeugt, dass das ein für mich unrealistisches Ziel ist. Meine Therapie ist nicht gescheitert, wenn ich den oben beschriebenen Zustand erreiche, sondern war ein voller Erfolg. Ich habe dann nämlich die Grundlagen geschaffen, das Bewusstsein und die Stärke erlangt, entgegengesetzt zu handeln. Und wenn die Essstörung laut ist, habe ich zahlreiche Hilfsmittel an die Hand bekommen. Hilfsmittel, mit deren Unterstützung ich schwierige Situationen meistern kann, die mich an die Hand nehmen, wenn ich überfordert bin und kein Licht am Ende des Tunnels sehen kann. Eines dieser Hilfsmittel ist definitiv die Essstruktur.
Struktur in das Auf und Ab des Lebens bringen
Ich kenne die über den Tag verteilten kleinen Kämpfe in meinem Kopf: „Soll ich jetzt etwas essen? Habe ich Hunger? Wenn ja, was esse ich? Was ist gesund? Was hat wenig Kalorien?". Entweder ich entscheide mich dann doch etwas zu essen, im Zweifel aber nicht für das, was ich eigentlich möchte, nicht genug und nach den Maßstäben der Essstörung, oder ich entscheide mich dagegen, fühle mich kurzfristig gut und finde mich dann in einem Zyklus von Essen und Erbrechen wieder. Das hat für mich wenig mit Essstörung loslassen und Freiheit zu tun. Mein persönliches Gedankenkarussell stoppt nicht, sondern dreht sich irgendwann so schnell, dass ich nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Die Vorstellung, intuitiv zu essen und auf die Signale meines Körpers achten zu können, ist schön, aber zum jetzigen Zeitpunkt einfach nicht realisierbar für mich. Auch wenn diese Erkenntnis zuerst schmerzhaft erscheint. Mein persönlicher Lichtblick: die Essstruktur. Sie hilft mir, das Karussell zu bremsen und zwar mit klaren Regeln, Zeiten und Mengenangaben. Das klingt jetzt erstmal sehr festgefahren und unflexibel, aber genau das brauche ich in Momenten, in denen ich es nicht schaffe, meine Entscheidungen unabhängig von der Stimme in meinem Kopf zu treffen. Dann habe ich ein Rettungsseil, an das ich mich jederzeit klammern kann. Es gibt sie aber auch, die anderen Momente (und mit fortlaufender Zeit werden es immer mehr!), in denen ich selbst entscheiden kann, es schaffe, nach Lust zu wählen, und kein Schlachtfeld in meinem Kopf ausbricht. Genau das sind die Momente, in denen ich die Flexibilität der Struktur ausnutzen kann. Und genau diese Flexibilität ist gegeben, ich habe hunderte von Möglichkeiten, die Essstruktur an meinen Tag anzupassen, begonnen bei kleineren Dingen wie Nachtisch bis zu variierenden Portionsgrößen, Brunch und Zusätzen. Es gibt immer eine Möglichkeit, ich muss sie nur richtig nutzen und hier sind wir wieder beim sich trauen. Es gibt kein Lebensmittel, das ich nicht integrieren kann, oder für das es keine Portionierung gibt. Und das zu jedem Zeitpunkt, in jeder Lebensphase, egal, ob es gerade stressig ist, ich traurig bin oder in Euphorie ertrinken zu scheine. Ich kann es schaffen, meine emotionale Lage von meinem Essverhalten zu entkoppeln und meinem Körper konstant das geben, was er braucht.
Unterstützung durch Grenzen
Natürlich hat auch die Struktur Grenzen und das ist auch gut so. Die im Blogbeitrag beschriebene „Völlerei" zu Beginn des „Sich-Erlaubens" ist nämlich kein temporärer Zustand, sondern problematisch und artet schnell aus. Dies ist oftmals schwer aushaltbar und kann in Symptomverhalten münden. Dann beginnt wieder der im Text beschriebene, altbekannte Teufelskreis. Man ist gefangen zwischen Einspargedanken und Essdruck. So schließt sich der Kreis, und wir sind wieder bei der Anfangsproblematik, was sich auch in der letzten Passage widerspiegelt. Die ganze aufkommende Diskussion ist hinfällig, wenn man sich grob an die Struktur hält und diese an den Alltag angepasst hat. So stellt sich auch die Frage nach dem Frühstück nicht, weil es Alltag geworden ist und nicht mehr Tag und Stimmung bestimmt, Essen wird wieder mehr Genuss und weniger Kampf, weil sich die Fragen ob, was und wann nicht mehr stellen.
Ich persönlich habe es selbst ausprobiert, nach meinem ersten Aufenthalt im TCE alle Regeln fallen zu lassen und intuitiv an die Sache ranzugehen. Meine Erfahrung sagt: funktioniert nicht. Genau der beschriebene Zustand der Überforderung und Hoffnungslosigkeit tritt ein und macht mich für die Essstörung angreifbar. Bis zu dem Punkt hin, wo „ein bisschen Essstörung" so weit entfernt liegt, dass ich mir diesen Zustand nicht mal mehr erträumen kann. Dort angekommen habe ich vergessen, wie Portionsgrößen aussehen und was ein normaler Mensch am Tag isst, ich bin außer Stande mich selbst zu ernähren, sogar, wenn ich wüsste wie. Und diesen Zustand wünsche ich niemandem, denn er fühlt sich schrecklich an. Sich nicht die durch das TCE zur Verfügung gestellten Hilfsmittel an die Hand zu nehmen, finde ich schade, denn diese Erfahrungen müssten nicht gemacht werden. Aber vielleicht muss das jeder selbst erfahren und dann aus seinen Fehlern lernen.
Samira, während ihres Therapieaufenthaltes im TCE
Bildnachweis: ClipDealer
Dr. Karin Lachenmeir ist Psychologische Psychotherapeutin und seit 2002 im TCE tätig, seit 2008 als Leiterin der Einrichtung. Sie ist approbierte Verhaltenstherapeutin und hat Weiterbildungen in Körpertherapie und Systemischer Beratung absolviert. Seit 2011 ist sie zudem als Dozentin und Supervisorin für verschiedene Münchner Weiterbildungsinstitute tätig. Am TCE hat sie die Verantwortung für alle personellen, organisatorischen und fachlichen Fragen. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten lesend oder schreibend, auf ausgedehnten Spaziergängen, im Kino, im Theater oder auf Reisen.