Der Verlauf einer Essstörung bei Männern und Frauen ist prinzipiell identisch. Auch im Hinblick auf mögliche Komplikationen unterscheiden sich die beiden Geschlechter nicht - eine Ausnahme bildet hier lediglich die bei Frauen stärker ausgeprägte Osteoporose-Neigung.
Allerdings gestalten sich sowohl die Auslöser einer Essstörung als auch die Symptome bei Männern und Frauen anders. Bei Mädchen und Frauen wird oft der Wunsch, das persönliche Idealgewicht zu erreichen und zu halten, zum Ausgangspunkt einer Essstörung. Jungen und Männer wünschen sich dagegen, Fett zu verlieren und Muskelmasse aufzubauen. Sie orientieren sich dabei an einem männlichen Schönheitsideal, das auf einen schlanken und gleichzeitig durchtrainierten Körper abzielt. Der Weg in eine Essstörung führt bei Männern häufig über exzessiven Sport. Zur Sicherung des Trainingserfolgs werden von ihnen zum Teil auch fragwürdige Methoden eingesetzt, zum Beispiel Hungern oder die Einnahme von Anabolika sowie von Diät- und Abführmitteln. Durch den bei Männern höheren Grundumsatz sind Diäten bei Männern häufig erfolgreicher als bei Frauen, sodass möglicherweise ein Teufelskreis aus Training, begleitenden Maßnahmen und Essstörungen in Gang kommt.
Bei Männern mit Essstörungen treten Komorbiditäten im Vergleich zu Frauen häufiger auf.
Weitere Fragen? Wir helfen gerne
weiter!
Telefon: 089 358047-3
Mail: tce@dritter-orden.de